Tauschen und weiter geben – so werden Dinge mehrfach genutzt!
Was ich nicht mehr brauche, kann dir vielleicht noch nützen – Tauschen und weiter Geben
In einer Zeit, in der viele Dinge nur kurzfristig von Interesse zu sein scheinen, kommt sehr schnell eine Wegwerfmentalität zustande. Um dieser entgegen zu wirken, könntest Du in Deinem Umfeld auch ein „zu verschenken“ Netzwerk etablieren. Spannende Dinge warten auf Euch alle!In Großstädten wie Berlin und Hamburg sind sie seit einigen Jahren schon gang und gäbe: Ganze „Häuschen“, komplett mit Wasser dichter Plane oben drauf, in denen auf Regalen lauter schöne Dinge warten, stehen herum. Das „schön“ ist in diesem Fall, wie bei allen Dingen im Leben, relativ, denn was Du als Nutzer dort als „möchte ich nicht mehr haben“ ablädst, kann für den nächsten Besucher die wahre Freude sein. Nicht nur so genannte arme Leute nutzen solche informellen und Tag und Nacht geöffneten Tauschbörsen, auch viele ökologisch bewusste und durchaus finanziell gut ausgestattete Zeitgenossen setzen mit dieser Art von Recycling dem „ex und hopp“ Wahn unserer Zeit klar etwas entgegen.
Bücher, Spielzeug, Schals und Schmuckstücke
Solche Orte sind nicht nur wahre Wundertüten im Sinne dessen, dass man als Besucher nie weiß, was man dort findet. Sie sind auch Orte der Begegnung und der Kommunikation. Anders als bei den klassischen, von den Kirchen oder karitativen Organisationen betriebenen Kleiderkammern etc. sind solche „free Boxes“ Teil einer lokalen Gegenkultur, die auf Geben und Nehmen setzt, die sich aber auch dadurch auszeichnet, dass sie Menschen anzieht, die bewusst dem Konsum etwas entgegen setzen und sich weitgehend autark versorgen. Mit solchen Menschen kommt man sehr leicht ins Gespräch und erfährt dabei auch manche interessante Lebensgeschichte. Ein doppelter Gewinn also!
Selbst aktiv werden: einen Nachbarschaftsflohmarkt organisieren
Wenn in Deiner Nähe nicht schon ein solches Projekt vorhanden ist, kannst Du Dich einmal schlau machen und heraus finden, ob nicht irgend wo ein Ort frei ist, an dem einige Bänke schon die Basis für „free Boxes“ bieten könnten. Wenn sich nichts Derartiges anbietet, lässt sich mit sporadischen oder regelmäßigen Aktionen so etwas Ähnliches auch im direkten Umfeld erzielen. Ihr könntet zum Beispiel per Handzettel Eure Nachbarn dazu animieren, sich zu einem Hofflohmarkt einzufinden, der ganz sicher auch Besucher von außerhalb anzieht. Solche Aktionen erfordern nur wenig Aufwand: ein paar Tapeziertische, Klappstühle, Samtdecken und die obligatorischen Kuchen aus eigener Produktion.
Auch eine große Hilfe: das Internet
Natürlich kann man solche Aktionen auch digital anschieben. Es gibt eine ganze Reihe von „Sharing“ Seiten, auf denen man Dinge einstellen kann, die man los werden möchte und die Andere noch brauchen könnten und umgekehrt. So etwas funktioniert auch sehr gut und sorgt ebenfalls für ein gewisses Community Feeling. Hier können sogar Lebensmittel noch gerettet werden. Wenn Du also noch angebrochene Packungen Käse oder Brot hast, eine Reise naht, kannst Du diese Lebensmittel gut an dankbare Abnehmer weiter geben. Wenn Du Dich für diese neue Form des Sharings öffnest, kannst Du nicht nur richtig Geld sparen, sondern auch aktiv etwas für die Umwelt tun. Ressourcen lassen sich eben auch durch mehrfache Nutzung von Dingen schonen. Sei einfach dabei – Dein neuster Lieblingspulli wartet in der nächsten free Box schon auf Dich!